Bücherverbrennung in Erlangen vor 85 Jahren am 12. Mai 1933
Ein trauriger wie denkwürdiger Tag jährt sich zum 85. Mal:
In vielen deutschen Städten – darunter auch in Erlangen – verbrannte der von den Nationalsozialisten entfesselte Mob im Jahr 1933 Bücher, um auf diese Weise vermeintlich auch die Freiheit der Gedanken zu beenden. Daran erinnern in erschreckender Weise
– eine kurze Videodokumentation des Deutschen Historischen Museums sowie mahnender Weise speziell
– in Erlangen in diesen Tagen Amnesty International, der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Erlangen, der DGB, die Stadt Erlangen mit verschiedenen Dienststellen wie dem Stadtarchiv, der Stadtbibliothek und der Volkshochschule auch das Jugendparlament sowie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Rahmen dreier Veranstaltungen:
- Sa, 12. Mai um 12 Uhr auf dem Schlossplatz, dem Ort der damaligen Bücherverbrennungen
Gedenkstunde und Erinnerung am Nachdenkmal:
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch“ mit Redebeiträgen von
– Dr. Elisabeth Preuß, Bürgermeisterin
– Prof. Dr. Bärbel Kopp, Vizepräsidentin FAU
– Dr. Andreas Jakob, Stadtarchivar
– Lea Schmocker, Schauspielerin
- Sa, 12. Mai um 14 Uhr: Schlossplatz am Markgrafendenkmal
Gruppenführung zum Thema „Zwischen Bücherverbrennung und Reichspogromnacht – Erlangen im Nationalsozialismus“, veranstaltet vom Bund für Geistesfreiheit (bfg) Erlangen K.d.ö.R. in Zusammenarbeit mit dem renommierten Nürnberger Verein „Geschichte für alle“.
Die Teilnahme ist kostenlos (Spenden sind jedoch selbstverständlich willkommen ;=)).
- Di, 15. Mai um 19:30 Uhr in der Stadtbibliothek Erlangen
Vortrag und Diskussion zum Thema: „Freiheit und Zensur im Internet – Meinungsfreiheit 85 Jahre nach der Bücherverbrennung 1933“
– Referentin: Julia Krüger (Berlin), freie Journalistin, Mitarbeiterin bei netzpolitik.org
– Moderation: Christian Buggisch
Zur weiteren Information mit Bezug zu Erlangen mögen die nachstehenden Links dienen:
https://promedia-design.de/stadtarchiv-erlangen-b%C3%BCcherverbrennung-1933.html
Ein äußerst fundierter und stöbernswerter „Blog“ der Autorin Dr. Birgit Ebbert u.a. zu den Geschehnissen in Erlangen:
https://buecherverbrennung.wordpress.com/2013/01/29/buecherverbrennung-in-erlangen/
2013: Vor fünf Jahren hatte die Stadtbibliothek Erlangen dem Thema in Zusammenarbeit mit dem Haus der Bayerischen Geschichte die Ausstellung „verboten – verbrannt – verfolgt: 80 Jahre Bücherverbrennung in Erlangen“ gewidmet, deren Informationstafeln nachstehendem Link zu entnehmen sind:
http://feld22.de/ausstellungen/80-jahre-bucherverbrennung-erlangen/
2003: Eine umfangreiche Sammlung von Gedenkreden, Literatur und ein Nachruf auf die verlorene Bibliothek – herausgegeben von der FAU Erlangen-Nürnberg aus Anlass des 70. Jahrestages der Bücherverbrennung im Jahr 2003:
https://www.zuv.fau.de/einrichtungen/presse/publikationen/erlanger-universitaetsreden/65_buecherverbrennung.pdf
Aus Anlass der Verhüllungsaktion des Erlanger Schlossplatzes am 12. Mai 2003 mit schwarzen Planen hatte unser Vorsitzender Frank Riegler eine Fotodokumentation erstellt, aus der nachstehend Auszüge zu sehen sind. Mittels (Rechts-)Klick aufs Bild kann dieses jeweils im vergrößerten Originalbildformat betrachtet werden:
Das Geld für die Bronzeplakette hatten übrigens DGB-Mitglieder über die Jahre bei ihren Veranstaltungen in den 80er Jahren gesammelt.
Im Jahre 1987 hatte der DGB Erlangen zudem eine Gedenkbroschüre zur Erlanger Bücherverbrennung veröffentlicht, von der wir ein Exemplar in unserem Archiv ausfindig machen konnten:
Die Webseite „Bibliothek verbrannter Bücher“ bietet präzise recherchierte und wertvolle Hintergrundinformationen zum Thema.
Die Website „Verbrannte Orte“ bietet einen Onlineatlas zu den Orten der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen 1933.
Ein weiterer Blog steckt voller Links mit historischen Infos zu den Bücherverbrennungen.
Zur Vollständigkeit trägt wie immer ein Blick ins Wikipedia bei …
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