Religions- oder Ethik-Unterricht?

Was stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Religions- oder Ethik-Unterricht?

Darauf haben wir bereits eine Antwort. Noch mehr aber interessiert, welche Antworten die Vertreterinnen und Vertreter politischer Parteien geben:
Donnerstag, 29. Juni 2023 von 19 bis 21 Uhr im Eine-Welt-Haus
Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Veranstalter:

Gesellschaft im Wandel

Bei Gründung der Bundesrepublik Deutschland gehörten etwa 98 Prozent der Bevölkerung entweder der katholischen oder der evangelischen Kirche an. Dies nutzten beide Kirchen im Parlamentarischen Rat dazu, den Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach im Grundgesetz durchzudrücken. Konrad Adenauer, Mitglied des Parlamentarischen Rats, befürchtete sonst einen Aufruf der Bischöfe, gegen die Annahme der Verfassung zu stimmen.

Inzwischen sind 74 Jahre vergangen. Aus einer riesengroßen Mehrheit ist eine Minderheit geworden. Weniger als 50 Prozent der in Deutschland gemeldeten Einwohner gehören noch einer der beiden großen christlichen Kirchen an. Die größte einzelne Gruppe ist mit 42 Prozent die der Konfessionsfreien, also derjenigen, die sich keiner Religion zugehörig fühlen.

Der Wandel zeigt sich auch in der Einstellung zu dem Fach, das die Schülerinnen und Schüler angehalten sind zu besuchen, weil ihre Eltern, ebenso wie deren Eltern, einer der beiden großen Kirchen angehören. Eine GfK-Repräsentativ-Umfrage vom März 2022 unter Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren zeigt, dass in Bayern 64 Prozent der Befragten einen gemeinsamen Ethikunterricht für alle Schülerinnen und Schüler befürworten. Selbst diejenigen, die sich als katholische/r oder evangelische/r Christ/in oder Muslim/in einstufen, plädieren mehrheitlich (53%) für einen gemeinsamen Ethikunterricht.

Der Bonner Ethiker Prof. Dr. Hartmut Kreß wird am 29. Juni in die Thematik einführen und Wege beschreiben, wie die Politik auf die gesellschaftliche Säkularisierung und Pluralisierung reagieren kann. Die Fragestellungen der Religion sollten im deutschen Schulsystem nicht mehr durch den traditionellen bekenntnisgebundenen Religionsunterricht, sondern – wie in anderen europäischen Ländern – im Rahmen eines Faches Ethik/Religionskunde zur Sprache gebracht werden.

https://bfg-muenchen.de/node/3433

Ernst Günther Krause ist verstorben

Der Tod riss ihn plötzlich und unerwartet aus dem Leben. Einen Tag nach seinem Tod findet heute in München eine Veranstaltung zur Zukunft des Religions- oder Ethikunterrichts in Bayern statt, die er initiiert und organisiert hatte (https://bfg-bayern.de/sites/default/files/2023-05/ethik_23-06-29.pdf). Auf besonderen Wunsch seiner Frau und im Gedenken an Ernst-Günther wird die Veranstaltung stattfinden, das vorgesehene Podium muss allerdings nun ohne ihn auskommen. Er wird fehlen – nicht nur dort. Wir trauern mit seiner Familie und Freunden.

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