Nicht für dich, nicht für mich - keine Ehrung von Kriegsverbrechen!

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'SIE STRABEN FÜR DICH' und 'IN DANKBARKEIT DEN TOTEN HELDEN' – so steht es unkommentiert auf dem Granitblock neben der Kirche Heilig Kreuz in Obergiesing. Die Landeshauptstadt schmückt steinerne Kriegspropaganda zum Volkstrauertag mit  einem als „Waldkranz" bezeichneten Blumengebinde mit Schleife in den Stadtfarben. Das kritisiert die Initiative GiesingDenk(t)mal in einer Mitteilung vom vom 12. November 2022, die wir an dieser Stelle dokumentieren.

 
"Die Protokollabteilung der Stadt hält 'bis auf Weiteres an der Niederlegung eines Waldkranzes' fest. (Schreiben der Stadt vom 28.10.22.) Die Initiative GiesingDenk(t)mal besteht darauf, dass solche Dekorierung verbrecherischer Kriege unterbleibt. Zumindest so lange keine kommentierende Ergänzung des Kriegsmonuments erfolgt ist.
 
Ehrliche Trauer sollte zum Ausdruck kommen, aber ein Werben fürs Sterben ist gerade aus aktuellem Anlass mehr als fragwürdig. Die Welt braucht Frieden und nicht weitere Kriegshelden. Und schon gar keine in Stein gemeißelte Kriegspropaganda.
 
Die Initiative hat deshalb die städtische Verzierung aufgenommen und in das Rathaus zum Büro des Oberbürgermeisters zurückgebracht. Verbunden ist diese Aktion mit dem Vorschlag, dieses Ehrengebinde mit Schleife an einem Denkmal für den Münchner Widerstand während der Nazizeit zu verwenden. Ganz im Sinne einer 'kritisch-künstlerischen Setzung zu diskussionswürdigen Denkmälern' und 'als diskursiv, kritisch und multiperspektiv orientierte Kulturpraxis' (Schreiben vom 28.10.) ist der Gestaltungsvorschlag der Initiative GiesingDenk(t)mal zu verstehen.
 
Dieser ist als Modell mit Erläuterung im Kunstpavillon München zu sehen. Der Titel der Ausstellung im Alten Botanischen Garten (Sophienstraße 7a) lautet DenkmalKrieg/DenkmalFrieden. Die Ausstellung läuft noch bis 24. November 2022. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Samstag von 13 bis 19 Uhr, Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Sie geht noch bis 24. November 2022 unter der Schirmherrschaft von Dr. Margot Käßmann und Konstantin Wecker."
 

Der Bund für Geistesfreiheit München und der Bund für Gesitesfreiheit Bayern unterstützen die Ausstellung.